Erfolgreiche BÜWA-Fachtagung am 6. Oktober 2022 in der Stadthalle Fürth unter Beteiligung der LAG WfbM Bayern.

BÜWA: „begleiteter Übergang von der Werkstatt für Menschen mit Behinderung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“

Die Inklusions-Maßnahme BÜWA wird seit Dezember 2014 in Kooperation mit dem Bayerischen Bezirketag, den sieben bayerischen Bezirken, der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, dem Inklusionsamt beim Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) und der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (LAG WfbM Bayern) und der Integrationsfachdienste (ifd) durchgeführt.

Ziel dieser bayernweiten Maßnahme ist es, Menschen mit Behinderung zu motivieren, den Weg aus den Werkstätten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu gehen und gleichzeitig mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu begeistern, sie einzustellen.

Promi-Runde

Mit der Fachtagung Anfang Oktober 2022 in Fürth sollte diese einzigartige bayrische Inklusionsmaßnahme einem interessierten Fachpublikum vertieft vorgestellt werden. Eine bis auf den letzten Platz gefüllte Stadthalle und viele weitere Zusehende vom Livestream zeugten vom großen Interesse für das Thema.

Zur Eröffnung der Tagung betonte Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf: „Bayern ist Chancenland für alle – unser gemeinsames Ziel ist eine inklusive Gesellschaft. Menschen mit und ohne Behinderung sollen selbstverständlich miteinander leben, lernen und auch miteinander arbeiten.“Für Franz Löffler, Präsident des Bayerischen Bezirketags, ist das Modellprojekt BÜWA ein wichtiger Baustein zu mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben. Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit sagte: „Jede gelungene Inklusion ist ein Erfolg: für die Arbeitnehmer, für die Arbeitgeber– und für die Sicherung der Zukunft des Wirtschaftsstandorts Bayern“.

Teilnehmer der Tagung waren insbesondere Fachkräfte für Vermittlung und Begleitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt der Werkstätten, aber auch interessierte Beschäftigte und Werkstatträte.

Allgemeine Ansicht

Besonders inspirierend waren die verschiedenen positiven Beispiele von erfolgreichen Vermittlungen. So konnten z.B. Werkstattbeschäftigte langfristig im Seniorenwohnheim als Pflegehelfer oder in der Industrie als Produktionshelfer eingestellt werden. Auch ein besonderes Modell eines ehemaligen Werkstattbeschäftigen mit nun zwei Teilzeitstellen im Einzelhandel und in der Produktion wurde vorgestellt. Die vielen Informationen zur praktischen Umsetzung von BÜWA zeigten, wie attraktiv das Modell sein kann: die Menschen mit Behinderung bekommen die nötige langfristige Unterstützung bei der Stellensuche und sie haben ein Rückkehrrecht in die Werkstatt, falls es doch nicht funktioniert. Die gute und verlässliche Kooperation aller beteiligten Träger macht es sowohl den interessierten Beschäftigten als auch den Unternehmen leichter, die Zusammenarbeit zu wagen.

Elisabeth Kienel, Vorsitzende der Werkstatträte Bayern e.V. betonte: „Je mehr Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind, desto mehr Berührungspunkte gibt es zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen und nur das macht einen Abbau von Vorurteilen auf der einen und Unsicherheiten auf der anderen Seite möglich. Viele Werkstattbeschäftige wissen nichts oder nur sehr wenig über BÜWA. Es muss viel mehr Aufklärungsarbeit in den WfbM geleistet werden. Dadurch würden auch Ängste und Unklarheiten abgebaut werden, im Hinblick auf BÜWA“.

Es braucht aber auch Kreativität und Flexibilität seitens der Unternehmen, um einen adäquaten Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung zu schaffen.

Durch die BÜWA Maßnahme konnten bisher 146 Beschäftige aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vermittelt werden. Es zeigt sich, dass mit BÜWA auch Menschen, die als vollumfänglich erwerbsunfähig eingestuft wurden, wieder eine Chance erhalten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu werden. Mit viel Unterstützung und effektivem Zusammenwirken der Beteiligten kann dies gelingen.

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